Analogfunk
TETRA-Ausfall beim Amoklauf in München – Bayrische Polizei setzt auf Analog-Funk und i-Phones
Immer wieder kommt es zu Ausfällen des TETRA-Digitalfunknetzes der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Nach dem Zusammenbruch beim G7 Gipfel in Elmau, den Problemen bei der Sicherheitskonferenz und zuletzt beim Amoklauf in München, hat dies in Bayern zu einem Umdenken geführt. Um die Kommunikation insbesondere bei Großschadensereignissen aufrechtzuerhalten, geht die Bayrische Polizei, trotz Widerstand aus Berlin, neue Wege. Es werden dienstliche Handys mit einer speziellen Software, ähnlich wie Whatsapp eingeführt. Über diese soll ein weiterer Kommunikationsweg für die Beamten geschaffen werden, der bei Störungen- und/oder Ausfällen im Digitalfunknetz zur Verfügung steht. Der bewährte Analog-Funk der BOS wird in Bayern weiterhin genutzt, so tragen viele Beamten, ihre privaten Handys mitgerechnet, dann vier Geräte mit sich herum.
Weitere Informationen unter https://ul-we.de/category/faq/tetra/
Warum führt die BOS einen TETRA-Digitalfunk ein und was ist der Unterschied zum analogen Funk?
G7 Gipfel in Elmau – Das nagelneue TETRA-Digitalfunknetz versagt
Mit vielen Millionen an Extra-Investitionen wurde die Infrastruktur rund um das Schloß Elmau und in der ganzen umliegenden Region aufgerüstet. Dazu gehörte auch der Aufbau des digitalen TETRA-Funknetzes für die Kommunikation der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Es sollte sichergestellt werden, dass bei einer so großen Präsenz an Sicherheitskräften, die Kommunikation reibungslos funktioniert. Trotz vieler Warnungen und detaillierte Ausarbeitungen von unabhängigen Experten, wurde ignoriert, dass das TETRA-Digitalfunknetz für Großereignisse nicht geeignet ist. So kam es bereits in den Vorbereitungstagen zu einem ersten Ausfall. Schnell war klar, dass die digitale Technik diesen Herausforderungen nicht gewachsen ist. Innerhalb kürzester Zeit mussten mehrere hundert von analogen Funkgeräten beschafft werden, um die Kommunikation sicherzustellen. Dazu wurde das analoge Funknetz in dieser Region mit mobilen Relais verstärkt. Trotz geschürter Ängste war es kein Problem die analoge Technik zu beschaffen und erfolgreich einzusetzen. Wieder einmal hat ein Großereignis gezeigt, dass die analoge Technik dafür nach wie vor am Besten geeignet ist. Wann bekommt ganz Deutschland wieder ein Kommunikationssystem was den Ansprüchen der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben gerecht wird und all ihre Bedürfnisse erfüllt?
Quellen: Diverse Zeugenaussagen
Thüringer Feuerwehren bleiben beim bewährten Analog-Funk
Mit Verweis auf den bestens aufgestellten Analogfunk sehe der Verband derzeit keine dringende Notwendigkeit für einen Wechsel zum anfälligen und offenbar nicht ausgereiften Digitalfunk, so der Chef des Thüringer Feuerwehrverbandes, Lars Oschmann in einem Interview des Mitteldeutsche Rundfunks(MDR). Damit wächst die Gruppe der „Digitalfunkverweigerer“ wie sie von offizieller Seite gerne bezeichnet werden, weiter an. Begonnen hatte die Bayrische Bergwacht, dann zogen erste Bayrische Landkreise und das Bayrische Rote Kreuz nach. Nachdem in Hessen Anfang 2013 beinahe zwei Feuerwehrleute verbrannt sind, weil eine wichtige Warnmeldung wegen Digitalfunkstörungen nicht durch kam, wächst die Zahl weiter an. Für besondere Schlagzeilen hat auch das Bundesamt für Katastrophenschutz und das Innenministerium durch die Anschaffung neuer analoger Handfunkgeräte gesorgt. Zuvor wurde von den gleichen Stellen immer behauptet, dass es keine neuen Geräte für den Analog-Funk mehr zu kaufen gäbe, was damit offiziell widerlegt wurde.
Auch Trierer Feuerwehr funkt wieder analog
Trotz gut klingender Werbespots und inszenierten “Startfeiern” von Innenministerium und Mobilfunkindustrie, sieht die Praxis für den digitalen Behördenfunk TETRA nach wie vor katastrophal aus. Die bekannten technischen und systembedingten Probleme sind weiter ungelöst und immer mehr Blaulichtorganisationen kehren nach einem kurzen “digitalen Ausflug” zu ihrer bewährten analogen Technik zurück. Zwar ist das vielen Leitern peinlich und unangenehm, was dazu führt daß nur wenige Meldungen in die Öffentlichkeit dringen, aber mittlerweile zeigt sich der Unmut in den Führungsstäben der Blaulichtorganisationen immer deutlicher. Aktuelles Beispiel ist die Feuerwehr in Trier, auch an der Mosel treten die gleichen Probleme auf, wie sie z.B. aus München, Stuttgart, Berlin, Hessen, den Niederlanden, England und weiteren Ländern bekannt sind. Empfehle dazu die Rubrik TETRA unter https://ul-we.de/category/faq/tetra/
Feuerwehr und Katastrophenschutz setzten in immer mehr Landkreisen auf das bewährte analoge Gleichwellenfunksystem
Immer mehr lokale Medien berichten über den Ausbau von analogen Gleichwellenfunksystemen für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Nachdem die Bergwacht im vergangenen Jahr damit begonnen hat, sind jetzt die Feuerwehren und der Katastrophenschutz federführend. Interessant dabei ist, dass dies sogar von offiziellen Stellen mit finanziellen Mitteln unterstützt wird, und das, obwohl der TETRA-Digitalfunk als DAS “Allheilmittel” für die bestehenden Kommunikationsprobleme angepriesen wird. Liegt es vielleicht daran, dass dessen flächendeckende Einführung von anfangs 2006 immer weiter nach hinten auf das Jahr 2017 verschoben wird? Oder setzt sich die Erkenntnis durch, dass der TETRA-Digitalfunk für eine sicherheitsrelevante Anwendung gar nicht geeignet ist? Zudem laufen die Kosten ja immer mehr aus dem Ruder, und das nicht nur bei den stationären Funkanlagen. So zeigt es sich auch immer mehr, dass die Lebensdauer der TETRA-Funkgeräte deutlich geringer ausfällt als die der analogen Funkgeräte, was bisher unkalkulierte Mehrkosten für die Träger der jeweiligen Hilfsorganisationen bedeutet. Das längst überholte Argument, der neue Digitalfunk sei vor allem wegen der angeblichen Abhörsicherheit notwendig, wird trotz besserem Wissen der Verantwortlichen zwar immer wieder gebracht, aber hat seine Kraft aufgrund der vielen technischen Pannen des TETRA-Systems längst verloren. Ich empfehle dazu den Beitrag aus der Memminger Zeitung mit dem Titel “Kreisausschuss sagt Ja zu neuem Funk für Rettungskräfte” (http://www.all-in.de/nachrichten/allgaeu/memmingen/Memmingen-kreisausschuss-funk-gremium-euro-ausbau-empfang-beschluss-Kreisausschuss-sagt-Ja-zu-neuem-Funk-fuer-Rettungskraefte;art2758,1073020) und den
Fernsehbeitrag: https://ul-we.de/kreisbrandrat-landkreis-deggendorf-feuerwehren-brauchen-keinen-tetra-digitalfunk/.