FAQ
Hier befinden sich die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
TETRA-Endgeräteförderung nur für Kommunen mit eigenem Sendemasten
Wie das Bayerische Innenministerium auf Nachfrage bekannt gab, ist ein Zuschuss für neue TETRA-Funkgeräte nur für Kommunen vorgesehen, die bereit sind, einen Sendemasten auf ihrem eigenen Grundstück zu dulden.
Dazu eine mir kürzlich zugegangene Originalmail des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren, Projektgruppe Digi-Net: Aus Datenschutzgründen wurden lediglich die Emailempfänger bzw. deren Namen entfernt, der Rest wurde unverändert gelassen.
—– Weitergeleitete Message —–
*Von:* StMI PG DigiNet (Postfach) <_stmi.diginet@polizei.bayern.de_
*Gesendet:* 8:12 Donnerstag, 6.Oktober 2011
*Betreff:* AW: Rückfrage StMi zwecks Erstgeräteförderung
Sehr geehrter Herr…
vielen Dank für Ihre Nachfrage, auf die wir gerne wie folgt eingehen möchten:
1.) Grundsätzlich gilt, dass Kommunen, die die Errichtung einer BOS-Basisstation auf ihrem Gemeindegebiet bewilligen, in den Genuß der Endgeräteförderung kommen.
Gemeinden, die kein *geeignetes* kommunales Grundstück für eine BOS-Basisstation zur Verfügung stellen können, wird selbstverständlich der Zuschuss nicht verwehrt. Ggf. muss ein geeignetes Grundstück von privat angemietet oder gekauft werden.
2.) Kommunen, die ein geeignetes kommunales Grundstück *nicht* zur Verfügung stellen, werden von der staatlichen Endgeräteförderung ausgeschlossen.
2.) Die Einmalzahlung i.H.v. 5.000 € als Standortprämie erhält eine Gemeinde nur bei der Bereitstellung eigener Liegenschaften.
Mit freundlichen Grüßen
Bayerisches Staatsministerium des Innern
Projektgruppe “DigiNet”
Öffentlichkeitsarbeit
Soweit diese Originalmail, Empfänger und verantwortlicher Sachbearbeiter im Innenministerium sind dem Verfasser bekannt.
Burghausen und Miesbach lehnen ebenfalls TETRA-Standorte ab
Auch die Gemeinden Burghausen und Miesbach lehnen nach langer Prüfung TETRA-Sendeanlagen ab. Dem vorausgegangen war ein monatelanger Protest der Bürger, verbunden mit gut organisierten Informationsveranstaltungen, um eine industrieunabhängige Meinung an die Entscheidungsträger in den Rathäusern zu bringen. Begonnen hatte alles mit einer Demo auf der Burg, siehe http://www.innsalzach24.de/altoetting/familien-protestieren-gegen-tetrafunk-is24-1093645.html und http://www.inn-salzach-welle.de/mediathek/index/723/. Am Ende stand eine Informationsveranstaltung mit unabhängigen Fachleuten: http://www.pnp.de/region_und_lokal/landkreis_altoetting/burghausen/?em_cnt=245246
Ähnlich war es in Miesbach, siehe https://ul-we.de/miesbach-skepsis-in-sachen-digitaler-behordenfunk/ und https://ul-we.de/wp-content/uploads/2011/03/110310-Flugblatt-MB.pdf . Besonders auffällig war dort ein Aufgebot von industriefreundlichen “Fachleuten”, die vom Innenministerium für Vorträge empfohlen wurden(http://www.tegernseerstimme.de/tetrafunk-die-xte-veranstaltung-eine-glaubensfrage/23809.html). Trotzdem konnte sich die Wahrheit über die Untauglichkeit des TETRA-Systems durchsetzen. Willkommen im Club der ca. 200 Gemeinden, die in Süddeutschland Widerstand leisten!
Österreichs TETRA-Skandal zieht immer weitere Kreise
Gemeinderat Burgheim lehnt TETRA-Sendemast einstimmig ab
Wie die Augsburger Allgemeine unter http://www.augsburger-allgemeine.de/neuburg/Striktes-Nein-dem-Behoerdenfunk-id17007046.html berichtet, hat der Burgheimer Stadtrat das Baugesuch des Innenministeriums zur Errichtung eines 53 Meter hohen TETRA-Sendemasten abgelehnt. Zudem hat sich die Gemeinde mit weiteren 120 Bayerischen Kommunen einem Moratorium für einen Ausbaustop angeschlossen. Dem vorausgegangen war eine Informationsveranstaltung mit den unabhängigen Fachleuten Prof. Dr. Buchner und dem Funkelektroniker Ulrich Weiner. Bei der anschließenden Unterschriftensammlung konnten 758 Unterschriften (http://www.augsburger-allgemeine.de/neuburg/Anlieger-funken-dazwischen-id16946966.html) dem Bürgermeister übergeben werden.
Radarsoldaten der Bundeswehr und der Nationalen Volksarmee (NVA) werden endlich entschädigt
Weltraumteleskop schafft “Quiet Zone” für Elektrosensible
Den Elektrosensiblen in den USA kommt jetzt ein glücklicher Umstand aus der Wissenschaft zu Hilfe. Zwischen Lexington und Buena Vista im Bundesstaat West Virginia steht ein Radioteleskop, welches Funksignale aus dem Weltraum empfängt. Um diese äußerst schwachen Signale empfangen zu können, dürfen im Umkreis von 10 Meilen keine anderen Sendeanlagen bestehen. In diesem Bereich ist also ein absolutes Funkloch, ohne Radio-, Fernseh-, oder Handysignale. Für die immer größer werdende Gruppe der Elektrosensiblen, die in Deutschland nach offiziellen Angabe bereits 9,8% der Bevölkerung ausmacht, ist ein solches staatlich geschütztes Gebiet ein echter Segen. Dort ist es den Betroffenen möglich, beschwerdefrei zu leben und einem der Normalbevölkerung ähnlichen Lebensstil nachzugehen. Hierzulande läuft der Kampf um ein solches Gebiet noch auf Hochtouren. Dazu empfehle ich den aktuellen Beitrag von SWR2 “Der Kampf um das letzte Funkloch“ und von D-Radio Kultur “Auf der Flucht: Elektrosensible in Deutschland”.
Weitere interessante Beiträge zu diesem Thema unter https://ul-we.de/category/faq/berichte-von-betroffenen/