Kopplung von biometrischen Daten an Hilfsgüter
Ungebremste Digitalisierung fordert offenbar genau von denjenigen große Opfer, die sich nicht ausreichend wehren können. So ist es wohl inzwischen üblich, in großen Flüchtlingslagern im Jemen oder in Nigeria den Zugang zu Hilfsgütern an biometrische Daten zu koppeln.
Das bedeutet, Bedürftige müssen sich mit Fingerabdrücken sowie Iris- und Gesichtsscans registrieren, um etwa Nahrungsmittel zu erhalten. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass z. B. im Jemen das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen mit den Huthi-Rebellen ein Abkommen über ein biometrisches Authentifizierungsprogramm geschlossen hat. Die Frage steht nun im Raum, was mit den sensiblen Daten passiert. Der Bürgerrechtsaktivist Mark Latonero spricht von einem „Überwachungs-Humanitarismus“ und befürchtet, es entstehe eine „digitale Unterklasse“, die quasi Daten gegen Nahrungsmittel tausche.
Ähnliche Tendenzen sind auch schon in China zu beobachten, siehe https://ul-we.de/das-ueberwachte-volk-chinas-sozial-kredit-system/ Bei uns läuft dieses Programm Schritt für Schritt, für viele unbemerkt, unter dem Namen “Digitalisierung”. Ziel ist es immer mehr Lebensbereiche auf reine digitale Zugänge zu beschränken und ein “analoges Leben” unmöglich zu machen. Wer sich dem verweigert, nicht bereit ist sich zu “digitalisieren” und kein Smartphone nutzt, wird auch hier bald Probleme haben, am “normalen Leben” teilzunehmen. Auch hier wird der Druck zunehmen und letztendlich wird sich dies auf die Bewegungsfreiheit und auch auf die Nahrungsmittelversorgung auswirken.
Details dazu in den Rubriken “Überwachung” und “Bargeldabschaffung”
Originalquelle:
https://www.sueddeutsche.de/digital/biometrie-jemen-huthi-fingerabdruck-iris-scan-gesichtserkennung-1.4551132
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