Ulrich Weiner

Grenzwerte

Über 150 Bürgerinitiativen und Vereine kritisieren 5G-Dialoginitiative der Bundesregierung

Pressemitteilung vom 18.01.2021

Über 150 Bürgerinitiativen und Vereine kritisieren 5G-Dialoginitiative der Bundesregierung

Initiativen fordern ein 5G-Moratorium, eine Technikfolgenabschätzung durch unabhängige Experten, Strahlenminimierung und die Beachtung des Vorsorgeprinzips

Mit einem Offenen Brief wendet sich das neu gegründete Bündnis Verantwortungsvoller Mobilfunk Deutschland an den Bundespräsidenten, die Bundeskanzlerin, Ministerien und Politiker*innen von Bund und Ländern, das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), die Strahlenschutzkommission (SSK) sowie an die Öffentlichkeit. Der offene Brief ist eine Reaktion des Bündnisses auf die Offensive der Bundesregierung „Deutschland spricht über 5G“ und enthält 17 Forderungen für eine gesundheitsverträglichere Mobilfunkversorgung.

Thomas Warmbold, ein Mitglied des Bündnisses, bezeichnet das Vorgehen der Bundesregierung beim Mobilfunk als inakzeptabel: “Mit der Dialoginitiative verkauft die Bundesregierung 5G als attraktiv, ohne die Bevölkerung über die Risiken zu informieren. Vor den Gesundheitsgefahren warnen selbst wissenschaftliche Dienste der EU.[1] Verschwiegen wird von der Bundesregierung auch der explodierende Energiebedarf durch 5G, der die Umweltkrise beschleunigen wird.[2] Über die Möglichkeit der totalen Überwachung mit 5G und Big Data schweigt sich das Dialogbüro der Bundesregierung gänzlich aus.[3]

Mit Textbausteinen aus den PR-Abteilungen der Industrie versucht die Bundesregierung die kritischen Kommentare auf ihrer Dialogwebseite abzuspeisen. Daraufhin haben über 150 Bürgerinitiativen unseren Offenen Brief unterschrieben. Warnende wissenschaftliche Erkenntnisse und die gesundheitlichen Beschwerden der Betroffenen müssen endlich ernst genommen werden.”

Die Mobilfunkstrahlung wird auch von der WHO als möglicherweise krebserregend eingestuft.[4] Neueste Forschungen bestätigen zudem Befindlichkeits- und Fertilitätsstörungen.[5] Besonders empört sind die Bürgerinitiativen darüber, dass sich die Bundesregierung einer 5G-Technikfolgenabschätzung verweigert.[6]

Thomas Warmbold weiter: “Der Rollout von 5G ist ein unverantwortlicher Feldversuch. Kein Medikament würde bei der vorliegenden Studienlage zugelassen werden. Das Bundesamt für Strahlenschutz und die Bundesregierung verstoßen hier gegen alle Prinzipien einer gewissenhaften Vorsorgepolitik und bedienen die Geschäftsmodelle der Industrie. Mit unseren 17 Forderungen setzen wir uns dafür ein, dass die Alternativen, die es für die Strahlenminimierung und eine verantwortungsvolle Mobilfunkversorgung gibt, in den Parlamenten behandelt und von den Ministerien, Kommunen sowie der Mobilfunkindustrie umgesetzt werden.“

Koordination des Bündnisses: Michaela Thiele, info@bvmde.org

Pressekontakt des Bündnisses: presse@bvmde.org

Offener Brief siehe unter: https://bvmde.org/

[1] EU-Briefing: „Auswirkungen der drahtlosen 5G Kommunikation auf die menschliche Gesundheit“ www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/BRIE/2020/646172/EPRS_BRI(2020)646172_DE.pdf

Expertise von Blackman / Forge für die EU: https://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/IDAN/2019/631060/IPOL_IDA(2019)631060_EN.pdf

[2] Gutachten des Umweltbundesamtes (2020): https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/energie-ressourceneffizienz-digitaler

Jürgen Merks: Digital first, Planet Second: https://www.kontextwochenzeitung.de/debatte/411/digital-first-planet-second-5716.html

Tim Höfer, Sebastian Bierwirt und Reinhard Madlener (2019): Energie-Mehrverbrauch in Rechenzentren bei Einführung des 5G Standards. Institut für Future Energy Customer Needs and Behavior (FCN) am E.ON Energy Research Center an der RWTH Aachen: https://www.eon.com/de/ueber-uns/green-internet.html

[3] Augsburger Allgemeine, 2015: https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Terrorgefahr-Ueberwachung-total-Arte-zeigt-Doku-ueber-Big-Data-id33477167.html

[4] Pressemeldung der IARC / WHO: https://www.iarc.who.int/wp-content/uploads/2018/07/pr208_E.pdf

Ärztezeitung OEKOSKOP zu Mobilfunkstrahlung: “Vorsorge – Worauf warten wir noch?”

Die Schweizer ÄrztezeitungOEKOSKOP berichtet in Ihrer Ausgabe 2/2020 sehr ausführlich über die Hintergründe der Mobilfunkthematik und über das Thema 5G . Die Beiträge beinhalten sehr detaillierte Informationen und fundierte Quellen:

Ärztezeitung OEKOSKOP zu Mobilfunkstrahlung: “Vorsorge – Worauf warten wir noch?”

“Der neuste Mobilfunkstandard 5G unter der Lupe” ab Seite 9
Dr. Stefan Zbornik, Kreuzlingen/TG

“Neue Erklärungen für die Elektrohypersensibilität” ab Seite 12
Prof. Dr. Volker Ullrich, Universität Konstanz (D)

“Konsequente Vorsorge beim Mobilfunk” ab Seite 13
AefU-Position ‹Mobilfunk und Strahlung›

“Tierstudien: Prognosen für Karzinogenität beim Menschen” ab Seite 17
Dr. Fiorella Belpoggi, Institut Ramazzini, Bologna (I)

“Elektromagnetische Felder und oxidativer Stress”
ab Seite 21
Dr. med. Cornel Wick, Winterthur/ZH

“5G: Abschätzung der Technikfolgen”
ab Seite 24
Prof. Dipl.-Ing. Dr. med. Hans-Peter Hutter et al., MedUni Wien (A)
Die gesammte Ausgabe als pdf: http://www.aefu.ch/fileadmin/user_upload/aefu-data/b_documents/oekoskop/Oekoskop_20_2_ES.pdf Die Internetseite der Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU) mit weiteren Informationen finden sich unter http://www.aefu.ch

Mobilfunk + Corona – Ärzteappell an die Bundeskanzlerin

Ein sehr weitreichender Appell, der eine sehr deutliche Sprache spricht und wichtige Studien als Quellen angibt,  ist in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Merkel und die Verantwortlichen in weiteren zuständigen Behörden gerichtet.

Er beginnt mit folgenden Worten:

Wir umweltmedizinisch orientierten Ärzte und Psychotherapeuten sehen einen Zusammenhang
zwischen Funkbelastung, Immunschwäche und globaler Epedemie. Wir rufen dazu auf, die weltweit verbreitete Hochfrequenzbelastung drastisch zu reduzieren!

Den Text in voller Länge, zum Download als pdf gibt es hier:
Appell Corona und Mobilfunk Aerzte

W-LAN/Wi-Fi ist eine bedeutende Bedrohung der menschlichen Gesundheit

Martin L. Pall, Professor emeritus für Biochemie und Grundlagen der Medizin, an der Washington State University, hat Studien zusammengefasst, die sich intensiv mit den Wi-Fi/W-LAN Frequenzbändern bzw. mit Mikrowellen insgesamt und deren Gefahren für alles Lebendige auf Erden befassen. Dabei werden auch die Studien der Wi-Fi/5G-Lobby untersucht und zusammengefasst:

Wiederholte Studien zeigen, dass W-LAN (1.) oxidativen Stress, (2.) Spermien-/Hodenschäden, (3.) neuropsychiatrische Effekte einschließlich EEG-Veränderungen, (4.) Apoptose (Zelltod), (5.) zelluläre DNA- Schäden, (6.) endokrine Veränderungen und (7.) Calciumüberladung verursacht.

Jeder dieser Effekte wird auch durch Exposition gegenüber anderen mikrowellenfrequenten elektromegnetischen Feldern (EMFs) verursacht, wobei jeder dieser Effekte in 10 bis 16 Untersuchungen dokumentiert wurde. Daher ist jede dieser sieben EMF-Wirkungen ein durch Wi-Fi und andere mikrowellenfrequente EMFs hervorgerufener Effekt. Ursache dafür ist die Aktivierung des spannungsgesteuerten Calciumkanal (=VGCC1).

Laut Prof. Pall ist dies der vorherrschende Wirkmechanismus von EMFs in menschlichen Körpern. Nur eine Nebenrolle spielt die Aktivierung anderer spannungsgesteuerter Ionenkanäle, die Calcium-Zyklotron-Resonanz und der Magnetsinn für das irdische Magnetfeld.

Fünf Eigenschaften von nicht-thermischen EMF-Wirkungen werden in diesen Studien diskutiert:
1. Gepulste EMFs sind in den meisten Fällen wirkungsvoller sind als ungepulste.
2. Ebenso sind polarisierten EMFs viel wirkungsvoller als nicht-polarisierte.
3. Dosis-Wirkung-Kurven sind nichtlinear und nicht-monoton.
4. EMF-Wirkungen sind oft kumulativ.
5. Junge Menschen und Kinder treffen diese Auswirkungen mehr als Erwachsene.

Die Arbeit wurde auf Deutsch übersetzt von Axel Bezinger (PDF): WiFi ist eine bedeutende Bedrohung

Original von Martin L. Pall: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0013935118300355

Weitere Schriften und Bücher von Martin L. Pall:
und dann auch eine Arbeit von ihm, die sich mit dem NO/ONOO-Zyklus beschäftigt (also mit Stickstoffoxiden, wie gerade bei der Dieseldiskussion), was insofern interessant ist, weil es Heilungsmöglichkeiten bei EMF-Exposition nahelegt: 4.http://www.martinpall.info/wp-content/uploads/2010/04/Martin-Pall-Wie-heilt-man.pdf

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