Ulrich Weiner

BOS

Stadt Schopfheim lehnt TETRA-Standorte erneut ab

Trotz einer eindeutigen Ablehnung der Standorte für Sendemasten des umstrittenen TETRA-Digitalfunks durch die Ortschafts- und Gemeinderäte im vergangenen Jahr, siehe https://ul-we.de/stadt-schopfheim-lehnt-grundstucke-fur-tetra-bos-ab/, stellte jetzt das Regierungspräsidium Freiburg erneut einen Bauantrag. Auch diesmal ging es um zwei neue Sendeanlagen mit weit über 50 Meter Höhe. Diese Tatsache führte zu einigen starken Wortmeldungen. Dabei wurde dem Regierungspräsidium und seinen Landesbeamten deutlich die Frage gestellt, ob diese nicht in der Lage seien, demokratische Entscheidungen zu akzeptieren. “Ein Nein ist ein Nein, und zudem wird das TETRA-System eh nicht kommen, da es nicht zuverlässig funktioniert”, so ein CDU-Mitglied. In der Tat gibt es überall Probleme, zuletzt ist die Polizei in München wieder zum analogen Funk zurückgekehrt, siehe https://ul-we.de/munchner-polizei-kehrt-zum-bewahrten-analogfunk-zuruck/. Bis heute ist das so, auch wenn es bei dieser Sitzung anders behauptet wurde. Bezeichnend war, dass auch hier das übliche Druckmittel eingestzt wurde, welches da heißt: “Wenn ihr diese zwei Masten nicht genehmigt, dann kommen mindestens drei oder vier.” Gut, dass sich die Gemeinderäte auf so etwas nicht eingelassen haben und ihrem Nein treu geblieben sind. Nur konsequentes Handeln trägt Früchte.

Weitere Berichte dazu unter http://www.badische-zeitung.de/schopfheim/leserbriefe-xswctvjix–43992059.html und http://www.badische-zeitung.de/schopfheim/stadtrat-bleibt-beim-strahlenden-nein–44177981.html.

Münchner Polizei kehrt zum bewährten Analogfunk zurück

Die Mängel des digitalen Behördenfunks haben die Polizeidirektion München dazu veranlasst, die Nutzung des seit Dezember 2010 im Betrieb befindlichen TETRA-Netzes zu unterlassen und wieder zum bewährten Analog-Funk zurückzukehren. Die von unabhängigen Technikern seit Jahren vorgebrachten Schwachstellen haben sich im Praxiseinsatz gezeigt und machen eine für die Sicherheitskräfte zuverlässige Kommunikation unmöglich. Mit dieser Entscheidung ist München nicht die erste Stadt, siehe https://ul-we.de/der-digitalfunk-tetra-ein-sicherheitsrisiko-wieviel-warnungen-braucht-es-noch/

Der genaue Bericht des Münchner Merkur ist unter http://www.merkur-online.de/nachrichten/muenchen/probleme-beim-polizeifunk-neues-digi-netz-abgeschaltet-meta-1130069.html
zu finden.

TETRA Betreiber zahlt 137 Millionen Dollar Strafe wegen Korruption an hohen Regierungsbeamten

Der Telekommunikationsausrüster und Betreiber des Deutschen TETRA-Digitalfunknetzes Alcatel Lucent hat in den USA durch die Zahlung  von 137 Millionen Dollar ein Strafverfahren wegen Korruption beigelegt. Wie jetzt bekannt wurde, erstrecken sich die Korruptionsvorwürfe über mehre Länder. Auch in Deutschland wurden im fraglichen Zeitraum Aufträge zum Aufbau- und Betrieb des digitalen Behördenfunknetzes TETRA-BOS vergeben. Ein erster Vergabeskandal wurde jetzt aus Hessen bekannt, siehe https://ul-we.de/vergabeskandal-von-tetra-auftragen-nur-in-hessen/ Aber auch der Bundesrechnungshof und der Bund der Steuerzahler ermitteln bereits. Offene Fragen zu der Vergabepraxis verschiedenster Bundesbehörden im Zusammenhang mit der geplanten Einführung des TETRA Digitalfunknetztes für die BOS wurden bisher noch nicht beantwortet. Insbesondere steht die Frage im Raum, warum es zu keinen Ausschreibungen kam, während doch jede noch so kleine Gemeinde ihre Aufträge ausschreiben muss?

Weitere Informationen rund um das Thema TETRA, Digitalfunk für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) sind unter https://ul-we.de/category/faq/tetra/ zu finden.

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