BOS
Störungen im Notrufnetz der Polizei – Auch der BOS-Digitalfunk fällt aus!
Die Liste der Störungen und der Systemabbrüche reißt nicht ab und trotz hoher Geheimhaltungsstufe dringt immer wieder etwas über die Ausfälle an die Öffentlichkeit. Dieses Mal war die Polizei in Brandenburg betroffen. Laut Medienberichten war das Notrufsystem 110 ca. 8 Stunden ausgefallen. Als Grund wird ein Stromausfall angegeben. Ein Notsystem, was Notrufe an die jeweilige lokale Polizeidienststelle weiterleitet habe aber funktioniert.
Auch dieses Mal war der angeblich so sichere digitale Polizeifunk im TETRA Standard ausgefallen. Aus Insiderinformationen ist bekannt, daß große Landstriche per Digitalfunk nicht erreichbar waren und erst nach einiger Zeit ein Notbetrieb hergestellt werden konnte. Damit reiht sich dieses Schadensereignis einer ganzen Liste an bekannt gewordenen Ausfällen ein, siehe https://ul-we.de/category/faq/tetra/systemausfalle/ Erstaunlich dabei ist zu sagen, daß der analoge Funk über Jahrzehnte diese Art von Netzausfällen nicht kannte? Ist es nicht an der Zeit bestehende Dinge neu zu überdenken und Altbewährtes zu bevorzugen? Wird hier nicht mit Milliardeninvestitionen die Sicherheit in unsrem Land weiter verschlechtert?
Rehlinger Bürger wehren sich gegen einen geplanten TETRA-Funkmasten
TETRA-Ausfall beim Amoklauf in München – Bayrische Polizei setzt auf Analog-Funk und i-Phones
Immer wieder kommt es zu Ausfällen des TETRA-Digitalfunknetzes der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Nach dem Zusammenbruch beim G7 Gipfel in Elmau, den Problemen bei der Sicherheitskonferenz und zuletzt beim Amoklauf in München, hat dies in Bayern zu einem Umdenken geführt. Um die Kommunikation insbesondere bei Großschadensereignissen aufrechtzuerhalten, geht die Bayrische Polizei, trotz Widerstand aus Berlin, neue Wege. Es werden dienstliche Handys mit einer speziellen Software, ähnlich wie Whatsapp eingeführt. Über diese soll ein weiterer Kommunikationsweg für die Beamten geschaffen werden, der bei Störungen- und/oder Ausfällen im Digitalfunknetz zur Verfügung steht. Der bewährte Analog-Funk der BOS wird in Bayern weiterhin genutzt, so tragen viele Beamten, ihre privaten Handys mitgerechnet, dann vier Geräte mit sich herum.
Weitere Informationen unter https://ul-we.de/category/faq/tetra/
Warum führt die BOS einen TETRA-Digitalfunk ein und was ist der Unterschied zum analogen Funk?
BOS-Digitalfunkprobleme beim G20 Gipfel in Hamburg
Verschiedene Internetforen und die Berliner Morgenpost berichten von Störungen des digitalen Behördenfunks beim G20 Gipfel in Hamburg. Nur unter großen Mühen, durch Funkverbote und mit Nutzung von großen Gesprächsgruppen von bis zu 700 Teilnehmern, war es möglich einen vollständigen Zusammenbruch des TETRA Systems zu verhindern. Zudem wurde auf eine Vielzahl der bewährten Analogfunkgeräte zurückgegriffen. Auch bei diesem Großeinsatz zeigen sich die bekannten Schwächen dieses digitalen Systems. Besonders gravierend ist die Tatsache, daß alle “Blaulichtorganisationen” damit arbeiten sollen und ein Zusammenbruch ebenso Auswirkungen auf die Feuerwehr, das Rote Kreuz, das THW, etc. hat. Evtl. ist dies eine Erklärung für die mangelnde Präsenz von Feuerwehr und Polizei bei einigen dieser Ausschreitungen.
Weitere Informationen unter https://ul-we.de/category/faq/tetra/
Bundesregierung bestätigt: TETRA-Digitalfunk bricht spätestens nach 2 Std. Stromausfall zusammen
Dank der mutigen Anfrage einiger Parlamentarier, muß die Bundesregierung in einer aktuellen Drucksache, Stellung zu den Pannen im digitalen TETRA-Digitalfunknetz der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) nehmen. In diesem amtlichen Papier wird bestätigt, dass eine Notstromversorgung nur für maximal 2 Std. gewährleistet werden kann, obwohl vom Bundesamt für Katastrophenschutz 72 Std. gefordert werden. Das bedeutet, dass nach diesen 2 Std. das digitale TETRA-Funknetz zusammenbricht und keine Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste mehr kommunizieren kann. Einzig der analoge BOS Funk kann aufgrund seiner krisensicheren Technik weiter verwendet werden. Vorausgesetzt, dass die dazu notwendigen Geräte und Umsetzer nicht schon weggeworfen bzw. ausrangiert wurden. Gut, dass viele Feuerwehren und Rettungsdienste weiter auf die bewährte analoge Technik setzen und sogar in neue analoge Geräte investiert haben.
Quellen:
Bundestagsdrucksache Nr.: 1810598 ab Seite 9: https://ul-we.de/wp-content/uploads/2017/01/1810598.pdf Weitere Meldungen zum TETRA-Digitalfunk unter https://ul-we.de/category/faq/tetra/